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Nebeltal

Managementplan für das SCI und SPA "Nebeltal mit Zuflüssen, verbundenen Seen und angrenzenden Wäldern" (DE 2239-301)

Auftraggeber:

Staatliches Amt für Landwirtschaft und Umwelt Mittleres Mecklenburg
Erich-Schlesinger-Str. 35, 18059 Rostock

Ansprechpartner:

Frau Schöne Tel.: 03 81 / 1 22-22 02
Herr Bast Tel.: 03 81 / 1 22-22 00

Leistungszeitraum:

2009-2011

Die Projektbearbeitung erfolgt als Arbeitsgemeinschaft gemeinsam mit der Natur und Text in Brandenburg GmbH. Die Projektleitung obliegt der Stadt und Land Planungsgesellschaft mbH.
Für die Makrophytenkartierung in den großen Seen (Teilflächen der LRT 3140 und 3150) wurden zusätzlich die Mitarbeiter des Instituts für Angewandte Gewässerökologie Seddiner See (Leiter: Prof. Mietz) als Unterauftragnehmer gebunden.

Kurzcharakteristik:

Das SCI "Nebeltal mit Zuflüssen, verbundenen Seen und angrenzenden Wäldern" wurde im Jahre 2004 durch das Land Mecklenburg-Vorpommern gemäß der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-RL) vom 21. Mai 1992 (92/43/EWG) an die Europäische Kommission gemeldet. Es erstreckt sich mit einer Gesamtfläche von 6.549 Hektar über die Landkreise Güstrow, Müritz und Bad Doberan.

Die naturräumliche Gliederung Mecklenburg-Vorpommerns ordnet das Nebelgebiet in die Landschaftszonen "Höhenrücken und Mecklenburger Seenplatte" sowie "Rückland der Mecklenburgischen Seenplatte" ein. Die Zone "Höhenrücken und Mecklenburger Seenplatte" umfasst das südliche Schutzgebiet mit der Quellregion der Nebel sowie der Krakower Seenlandschaft. Die Landschaftszone "Rückland der Mecklenburgischen Seenplatte" hingegen umfasst die gesamte Ausdehnung des FFH-Gebietes nördlich der Krakower Seenlandschaft bis zur Mündung der Nebel in die Warnow.

Die Auswahl des Nebelgebietes als europäisches Naturschutzgebiet beruht auf dem Vorkommen von abwechslungsreichen geologischen Strukturen wie ausgedehnten Endmoränen, Sandern und Urstromtälern mit typischen Lebensräumen der gewässerreichen Jungmoränenlandschaft. Repräsentativ ist der Reichtum an Mooren, Seen und Kleingewässern sowie vielfach in Flusstalmooren eingebettete Fließgewässer.
Die zahlreichen Lebensraumtypen des Anhangs I der FFH-RL wie beispielsweise orchideenreiche Pfeifengraswiesen, kalkreiche Moore und Sümpfe sowie gewässerreiche Auen- und Moorwälder bieten verschiedenen Arten des Anhangs II der FFH-RL (z.B. Fischotter, Rotbauchunke, Kamm-Molch, Schlammpeitzger, Große Moosjungfer oder Bauchige Windelschnecke) Raum zum Überleben.
Zudem spielt das FFH-Gebiet "Nebeltal mit Zuflüssen, verbundenen Seen und angrenzenden Wäldern" eine wesentliche Rolle für Zug- und Rastvögel wie Kraniche und Trauerseeschwalben. Das Nebelgebiet wird in Folge dessen von vier SPA-Gebieten und dem Naturpark "Nossentiner/Schwinzer Heide" tangiert.

Spezifikationen:

Vegetationskartierung und floristische Kartierung

Erfassung und Bewertung der Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-RL:

3140 Oligo- bis mesotrophe kalkhaltige Gewässer mit benthischer Vegetation aus Armleuchteralgen
3150 Natürliche eutrophe Seen mit einer Vegetation des Magnopotamions oder Hydrocharitions
3260 Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion
6210 Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien (Festuco-Brometalia)
6410 Pfeifengraswiesen auf kalkreichem Boden, torfigen und tonig-schluffigen Böden (Molinion caeruleae)
6430 Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe
7210* Kalkreiche Sümpfe mit Cladium mariscus und Arten des Caricion davallianae
7230 Kalkreiche Niedermoore
7140 Übergangs- und Schwingrasenmoore

Kartierung der Arten nach Anhang II der FFH-RL:

Säugetiere Fischotter (Lutra lutra)
Amphibien Rotbauchunke (Bombina bombina), Kammolch (Triturus cristatus)
Fische Steinbeißer (Cobitis taenis), Schlammpeitzger (Misgurnus fossilis) und Bitterling (Rhodeus amarus), Flussneunauge (Lampetra fluviatilis)
Libellen Große Moosjungfer (Leucorrhinia pectoralis)
Mollusken Bauchige Windelschnecke (Vertigo moulinsiana), Schmale Windelschnecke (Vertigo angustior), Gemeine Flussmuschel (Unio crassus)

Habitateinschätzung der Vögel (Arten des Anhang I der VS-RL)

Zusammenfassende Bewertung, Analyse der Defizite, Formulierung der Erhaltungsziele

Maßnahmenplanung incl. Abstimmung in der regionalen Arbeitsgruppe und mit allen betroffenen Nutzern und Eigentümern

Umsetzung aller erfassten Daten in Datenbanken (MVBIO-Datenbank, Artenmonitoring - Datenbank vom LUNG)

Kartografie


Bilder